Meine Eindrücke zur zweiten Staffel – Zusammengefasst in einem Beitrag
Nachdem ich in der ersten Jahreshälfte 2020 die Lektüre der Perry Rhodan-Miniserie „Mission SOL“ aus dem vergangenen Jahr nachgeholt hatte und hier meine zusammenfassenden Eindrücke schilderte, konnte ich bei der diesjährigen Fortsetzung „Mission SOL 2“ von Anfang an dabei sein und – für meine Verhältnisse – beinahe aktuell mitlesen. Wie schon bei der ersten Staffel fasse ich in diesem Artikel noch einmal die zwölf Kurzrezensionen zusammen, die ich zu den zwölf Bänden für meine Instragram- und Goodreads-Kanäle verfasst habe.
Vorab: Die Serie hat sich doch sehr in eine Richtung entwickelt, die ich mir ursprünglich nicht unbedingt gewünscht hatte. Das betrifft vor allem die letzten drei, vier Romane. Als Fazit zur Vorgänger-Miniserie schrieb ich: „Wenn es in der zweiten Staffel gelingt, die Story etwas gradliniger zu gestalten, ohne dabei auf Charakterentwicklungen zu verzichten, würde mir das gefallen.“ „Mission SOL 2“ hat eher das Gegenteil getan: Die Serie hat die Handlung ziemlich auseinander gezogen und die Entwicklung der Charaktere, insbesondere der Protagonisten, zugunsten einer teils unnötig verkomplizierten und verschachtelten Handlung, nach meinem Empfinden sehr zurückgefahren oder zumindest an der ein oder anderen Stelle nicht schlüssig nachvollzogen.
Dem guten Autorenteam ist es zu verdanken, dass die Romane an sich aber jeweils gut und abwechslungsreich zu lesen sind und diese Mini-Serie insgesamt im Durchschnitt sogar bessere Wertungen von mir bekommt als der Vorgänger. Die Bände haben mich alles in allem wieder gut unterhalten, auch wenn das in den Kurzrezensionen manchmal nicht so stark durchscheint. Dementsprechend freue ich mich auch schon auf die nächste Mini-Serie, die ab März 2021 erscheinen soll. Für die Exposés wird dann Michael Marcus Thurner sorgen, was die Erwartungen alles andere als schmälert. Hier aber zunächst meine Impressionen zu „Mission SOL 2“:
Band 1 – „Ritter des Chaos “: Als bekannt wurde, dass die Mini-Serie „Mission SOL“ in eine zweite Staffel gehen würde, war das für mich schon eine Überraschung. Dass eine eigentlich in sich abgeschlossene Serie fortgeführt wird, kommt ja auch nicht alle Tage vor. Den Auftakt zu Season 2 hat Exposé-Autor Kai Hirdt wieder selbst übernommen und geht mit einer ordentlichen Portion Technobabble, Raumgefechten und einer großen Prise lakonischem Dialoghumor gleich in die Vollen. Sehr guter „zweiter Start“ in die Fortsetzung – trotz des etwas ungelenken Übergangs. Und schön, dass „Altlasten“ wie der Kuum nicht vergessen werden… (5/5)
Band 2 – „BARILS Botschaft“: Perry Rhodans Eingreifen in das Eingreifen der Ritter von BARIL bringt ihm als Konsequenz eine Überprüfung seiner Motive durch die Diener der Superintelligenz ein – mit einem für mich dann doch überraschenden Ausgang. Madeleine Puljics Roman bietet ein bisschen Gefangenschaftskitt zwischen schön geschilderten Prüfungen, lediglich die religiösen Paragraphen, die erst schwurbelig verklausuliert etwas erzählen, das im Anschluss noch einmal zusammenfassend durch den Protagonisten erklärt werden muss, hätte ich nicht gebraucht. Entweder das eine, oder das andere. Der Rest hat mir aber sehr gut gefallen. So kann’s weitergehen! (4/5)
Band 3 – „Zielpunkt Nebelzone“: Weg von Perry Rhodan, hin zu Roi Danton: Rhodans Sohn ist mit der CALAMAR auf einer geheimen Erkundungsmission unterwegs, um mehr darüber herauszufinden, was die Chaosmächte vorhaben. Dazu muss das Team um Danton zunächst verdeckt Erkundigungen auf einer Raumstation einholen, wird dann enttarnt und flieht auf einem unerwarteten Weg – mit einem besonderen Schiff. // Olaf Brill wählt in dem dritten Roman der „Mission SOL 2“-Miniserie den Ansatz, die Geschichte aus dem Blickwinkel eines unerfahrenen Neu-Solaners zu erzählen. Geschickt, denn so können auch unerfahrene Perry-Leser wie ich ein wenig von Dantons Vergangenheit und später wichtige Grundlagen für den Skapalm-Bark-Coup erfahren. Das wirkt zunächst etwas zäh und führt auch wieder zu – allerdings angenehm wenigen – nervigen Selbstzweifelpassagen des Protagonisten, der Roman nimmt jedoch bereits nach wenigen Seiten ordentlich Fahrt auf und weiß im finalen Drittel sogar mit einigen Wendungen und einer tollen Stimmung richtig zu begeistern. Das liegt vielleicht auch an der deutlichen „Alien 4“-Hommage, die Brill eingebaut hat: Stichwort Gen-Labor. Dann also doch: Volle Punktzahl! (5/5)
Band 4 – „Im Sphärenlabyrinth“: Roi Danton flüchtet mit seinem Einsatztrupp als Kalbaron an Bord der Skapalm-Bark in einen Nebel, der sich als kaum passierbares Sphärenlabyrinth offenbart. Auch die SOL landet schließlich dort. Was nicht ohne Folgen bleibt, denn in dem aus gleich großen Hohlkugeln bestehenden Gebilde scheint irgendetwas zu schlafen, dass sich einiger Solaner bemächtigt und beinahe dazu führt, dass die fragile Situation an Bord außer Kontrolle gerät – zumal offenbar auch jemand von BARILS Rittern nicht mit den anderen an einem Strang zieht. // Es ist ein bisschen unfair, dass ich nach dem Hermann Ritter-Band in der vergangenen Mini-Serie schon wieder einen seiner Romane als den bislang an wenigsten gelungenen der laufenden SOL-Staffel benennen muss. Das liegt aber diesmal weniger an der Ausgestaltung sondern eindeutig am zugrunde liegenden Exposé, das mir hier nicht zusagt. Erstens ist die Handlung recht spannungsarm: Sowohl Danton als auch Rhodan müssen sich mit den jeweiligen anderen Mächten an Bord ihrer jeweiligen Raumschiffe durch langwierige Argumentationsdialoge herauswinden. Zweitens mutet das Sphärenlabyrinth bei aller Rätselhaftig- und Undurchdringlichkeit doch sehr wie die proto-chaotische Zelle aus dem Vorzyklus an, zumal – drittens – hier offenbar schon wieder eine verborgene Macht in einem seltsamen Raumgebiet schlummert und Einfluss auf Teile der SOL-Besatzung nimmt. Den ganzen Band über hatte ich das Gefühl, eine Art Wiederholung von Settings und Ereignissen aus der ersten SOL-Staffel zu lesen. Ich hoffe nun auf eine originellere Ausgestaltung der Situation in den Folgebänden, denn die aktuelle Handlungsentwicklung in Band 4 finde ich leider wirklich nicht sonderlich spannend… (2/5)
Band 5 – „Der violette Tod“: Zurück zu Perry und der SOL, die weiter unter der Fuchtel der Ritterin A-Kuatond stehen. Noch immer steht nicht fest, wer bei den Rittern von BARIL falsch spielt. Semmaru, der Diplomat, scheint ein guter Kandidat dafür zu sein. Wie passend, dass er gerade jetzt Hilfe benötigt, bei der Ernte auf einem Planeten, dessen Bewohner von einer tödlichen Seuche heimgesucht werden. // Dass es in diesem Band um eine hoch ansteckende Pandemie geht, verleiht dem lange vor der Corona-Krise geplanten und geschriebenen Roman von Bernd Perplies natürlich eine ungewöhnliche, aktuelle Brisanz. Solche Zufälle gibt es halt, und es ist schon interessant zu sehen, dass Schutzkleidung und soziale Isolation auf dem betroffenen Planeten und später auch der SOL das Maß der Dinge sind. Davon abgesehen liefert der Roman im ersten Drittel eine gute Zusammenfassung der bisherigen Handlung, eine mäßig spannende Infektionsgeschehen-Handlung in der Mitte und ein gutes und einigermaßen überraschendes Finale. „Der violette Tod“ hätte an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Tempo vertragen können, arbeitet aber ausführlich und gut an seinem Figurenensemble. // Noch immer ist nicht ganz klar, wohin sich die zweite „Mission SOL“-Staffel entwickelt, aber anstatt kompakter als die erste zu werden, scheint sie, vor allem mit den wechselnden Spielorten an Bord der SOL (Band 5) und der CALAMAR (Band 4 & Band 6) eher noch mehr auszufransen, bevor sie sicher irgendwann wieder zusammenführt. So ganz überzeugt mich das jetzt noch nicht. Zumal sich die Vorschau auf Band 6 auch eher wie ein weiteres Einzelabenteuer mit überschaubarem Beitrag zur Gesamthandlung ausnimmt. Wir werden sehen… (3/5)
Band 6 – „Das Licht in der Tiefe“: Meine Befürchtungen, die zweite „Mission SOL“-Staffel könnte ein wenig aus dem Ruder laufen, was den „roten Faden“ betrifft, konnte „Das Licht in der Tiefe“ jetzt nicht gerade zerstreuen. Dennoch ist der Roman für mich mit Abstand der beste Einzeltitel der bisherigen Staffel, denn was Autor Olaf Brill hier an World Building betreibt ist der pure „Sense of Wonder“-Lesegenuss. Die Geschichte der Erzkratzerin Cin auf dem Planetoiden Doliuto und ihr Aufstieg aus den Minen an die Oberfläche ist zwar kein neues Motiv, aber hervorragend erzählt und inszeniert, dazu mit einem tollem Gespür für Stimmungen und Details. Noch dazu geschickt gewählt ist der Perspektivwechsel in die Gegenwarts- und Ich-Form, wenn es um Roi Danton geht. Das sorgt für eine schöne Dynamik im gesamten Roman, der im leicht zu lang geratenen Finale zwar etwas an Schwung verliert, aber dennoch als Gesamtwerk mit Blick auf die bisherigen Romane der Staffel weit hinaus sticht. Wenn alle Beiträge zu Serie sich selbst so gut tragen würden, würde ich mir auch keine so großen Gedanken um deren Zusammenspiel machen. Für dieses Mal heißt es aber: Volle Punktzahl! (5/5)
Band 7 – „Drei hoch Psi“: Die CALAMAR kehrt zur SOL zurück, A-Kuatond verlässt das Schiff und verleiht Perry nun auch ganz offiziell den Titel eines Orbiters eines Ritters BARILS. Da die Crew aber immer noch nicht Eroin Blitzers Befehl, das Sphärenlabyrinth zu zerstören, nachkommen will, klaut er die CALAMAR und fliegt auf eigene Faust los, um sich eine passende Waffe zu besorgen. Die SOL folgt dem Zwergandroiden ins Raxulsystem, wo die primatenähnlichen Xilar leben. Diese bilden in Dreiergespannen so etwas wie Lebenskollektive, und je mehr sich von ihnen zusammentun, desto machtvoller werden ihre Psi-Gaben. Doch Blitzer verschätzt sich etwas in der Handhabbarkeit der Wesen, als er mit ihnen der SOL drohen will. // Das war ja mal eine schwere Geburt… Ich gebe zu, mit diesem Roman von Dietmar Schmidt hatte ich anfangs ziemliche Probleme, denn das erste Drittel empfand ich als extrem zäh, und es hat mich mehrere Anläufe gekostet, um dann doch weiterzumachen. Ich merke, dass mich Aroff und Zerbone kein Stück interessieren, und ich zu Blitzers Figur auch nie irgendeinen Draht habe bzw. hatte. Erst mit der Ankunft Blitzers im Raxulsystem und der Einführung der Xilar wurde der Roman richtig interessant, denn diese Spezies und ihre Fähigkeiten sorgen für allerhand spannende Möglichkeiten, die dann auch gut genutzt werden. Ingesamt betrachtet fühlt sich das erste Drittel fast wie ein Fremdkörper in diesem sonst gelungenen Roman an. Ich fürchte aber, dass er für die Fortführung nötig ist, und bemerke: Der rote Faden dieses Zyklus wird in dessen Mitte doch sehr dünn. Mal sehen, ob sich das mit den nächsten Bänden wieder ändert. (4/5)
Band 8 – „Das Gelbe Universum“: Was will die terminale Kolonne TRAITOR mit dem PEW-Metall von Duliuto? Um das herauszufinden begibt sich die CALAMAR unter dem Kommando von Roi Danton ins „Gelbe Universum“. Zunächst muss dazu aber ein Transversal-Umsetzer aktiviert werden, damit der Übergang gelingt. Ennyas Achi leitet den Einsatz, der beinahe schief geht. Aber schon bald muss sich der Neu-Solaner erneut beweisen, als die CALAMAR im fremden Kontinuum mit nur einer Sonne von TRAITOR geentert wird. Auf dem Planeten Nygnard müssen Anchi und seine Mitgefangenen sich nicht nur aus einem Gefängnis befreien, sondern auch die Besatzung der CALAMAR davor retten, an eine lebende Masse namens TRAZUL verfüttert zu werden… // „Das Gelbe Universum“ ist mit Abstand der beste Rhodan-Roman vom geschätzten Kollegen Ben Calvin Hary, den er bislang verfasst hat. Er bietet von vorne bis hinten spannende Szenarien, ein abwechslungsreiches Ensemble teils exotischer Aliens und gibt den Lesern endlich einen Teil der Auflösung an die Hand, worum es bei dieser zweiten SOL-Staffel eigentlich gehen soll. Abzüge gibt es – allerdings nicht in der Darstellung, sondern konzeptionell – für Anchi, der in seiner nervtötenden Unsicherheit gepaart mit Übermut nicht mehr ist als eine Mahlia Meyun 2.0 und für die wiederholte – in diesem Fall sogar doppelt gebracht – Storyelement des Verrats oder vermeintlichen Verrats innerhalb des Figurenensembles. Das nutzt sich nicht nur ab, sondern wirkt oft auch wie ein billiger Trick, damit die Geschichte überhaupt irgendwie funktioniert. Von diesen kleinen Mankos abgesehen ist „Das Gelbe Universum“ ein ganz wunderbarer Roman, der auch wieder stückweise zurück zum „roten Faden“ findet. (5/5)
Band 9 – „Qumishas Sehnsucht“: Der Erkundungstrupp ist aus dem „Gelben Universum“ ohne die CALAMAR geflüchtet. Nun muss sich Kommandantin Qumisha mit Tausenden Neuzugängen in Stasiskammern herumschlagen – und mit Roi Danton, der unbedingt TRAZUL stoppen will. Als die SOL aus dem Sphärenlabyrinth fliehen muss, gerät sie unerwartet in die Nähe der Milchstraße. Sie Besatzung steht nun vor mehreren Problemen: Offenbar gibt es Verräter an Bord, die alles daran setzen, dass sich TRAZUL weiter zur neuen Supermacht an der Spitze von TRAITOR entwickeln kann. Und dann ist da noch die nicht ganz unwichtige Frage, ob man den Kampf gegen die wachsende Superintelligenz im Sphärenlabyrinth wieder aufnimmt, oder ob sich die SOL zur vergleichsweise nahen Heimatwelt Terra aufmachen soll. // Eine Bewertung dieses recht ruhigen Romans von Bernd Perplies fällt mir nicht leicht. Zum einen ist er sehr gut geschrieben und kann durch tolle Szenen punkten, die viel Platz für Zwischenmenschliches lassen. Andererseits wirkt der später wichtig werdende Konflikt zwischen Qumisha und Danton auf mich ziemlich aus der Luft gegriffen, um nicht zu sagen: konstruiert. Vielleicht kenne ich als Nur-Miniserien-Leser die beiden Figuren einfach nicht gut genug, um das beurteilen zu können. Aber in den vergangenen Romanen dieser und der Vorgänger-SOL-Serie wurden die beiden für mich nie als solche Hardliner oder Fanatiker ihrer jeweiligen Standpunkte dargestellt. Das inszenierte Drama wirkte auf mich also eher befremdlich und die jeweiligen Motivationen blieben wir – im Rückschluss auf die Figuren selbst – einfach viel zu blass. Da frage ich mich, wo der Fehler liegt: In meiner Rezeption, in der Schilderung des Autoren oder auf der strukturellen Ebene des Exposés? Da auch sonst nicht allzu viel zum „roten Faden“ beigetragen wird – von der erneuten Erwähnung der Vielen Einen einmal abgesehen – bleibt mir lediglich eine Einordnung im (unteren) Mittelfeld. (3/5)
Band 10 – „Die gespaltene Welt“: Als A-Kuatond nicht am verabredeten Treffpunkt auftaucht, macht Perry Rhodan sich selbst auf die Suche nach der Ritterin BARILS und stößt auf den Planeten Unja, der in eine paradiesische und eine verwüstete Hälfte aufgeteilt ist. Dort haben Cyborg-Wesen das Sagen über die Einheimischen auf der hellen Seite. Diese werden bereits beim geringsten Vergehen gefangenen genommen und zur dunklen Seite gebracht, um dort von Haldukass, der Stimme BARILS, willkürlich zur Hälfte verschont oder zum Tode verurteilt werden. Rhodan gerät in Gefangenschaft und versucht zu fliehen. Dabei befreit er auch die dort festgesetzte Ritterin, die Beweise für Haldukass‘ Bündnis mit TRAITOR gesammelt hat und der ein grausames Schicksal bevorsteht… – Einige Wochen Pause lagen für mich zwischen der Lektüre von Band 9 und Band 10, und so brauchte ich eine geraume Zeit, um zurück in die Gesichte zu finden. Einige Sätze in dem Roman von Dietmar Schmidt sind ohne Vorkenntnisse der Handlung völlig unverständlich – ein Zeichen dafür, dass sich die Geschichte inzwischen vielleicht etwas zu sehr um sich selbst dreht. Der titelgebenden gespaltenen Welt als Setting wird leider nur sehr wenig Platz eingeräumt, dafür muss zuviel Handlung untergebracht werden – beispielsweise eine Rückblende in der Vergangenheit Haldukass‘. Das ist zwar nett, erweist sich aber erst einmal nur als Beiwerk, dem später hoffentlich noch etwas mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Die überraschende Wende vor dem Ritterrat bemüht – wie schon so oft in der Serie – das Element des Verrats. Diese ständige Wiederholung von Motivationsumdeutungen von Figuren in „Mission SOL“ geht mir zunehmend auf den Keks. Anstatt spannend oder gar schockierend zu wirken, tritt wegen ihnen die Geschichte oft auf der Stelle oder werden sogar Handlungsfortschritte zunichte gemacht. Das mittelprächtige Heft lege ich also mit einem bitteren Nachgeschmack zur Seite und hoffe auf einen stimmigeren Abschluss in den beiden übrigen Romanen. (2/5)
Band 11 – „Anker der Superintelligenz“: Auch wenn Aroff und Zerbone von Roi Danton aus den Klauen der Terminalen Kolonne TRAITOR befreit wurden, ist besonders ersterer nicht sonderlich froh darüber und plant seine Flucht von der SOL – allerdings nicht ohne seinen alten Freund, auch wenn der eigentlich gar nicht wieder zurück möchte. A-Kuatond bricht mit Perry Rhodan auf, um SYRANS Chor, eine Sammlung von Bewusstseinen, zu TRAZULS Dorn zu bringen und kommt hinter ein schreckliches Geheimnis. Und Roi Danton will den wieder erstarkenden Eroin Blitzer durch einen Trick davon abbringen, die SOL zerstören zu lassen – mit überraschendem Ausgang. // Olaf Brill hat die undankbare Aufgabe, die Parteien für den Finalband in Position zu schieben und sehr viel Handlung auf wenigen Seiten unterzubringen. Das gelingt ihm, auch dank ein paar eindringlichen Wiederholungen zum jeweiligen Kapitelbeginn beim Umblenden zu einem der drei Haupterzählstränge, jedoch sehr gut. Auch wenn ich die Gesamtstory nun am Ende doch etwas sehr aufgeblasen empfinde, kommt im elften Band von „Mission SOL 2“ erfreulich viel und dabei sinnig zusammen. „Anker der Superintelligenz“ war bestimmt in der Planung und Umsetzung kein einfaches Heft. Respekt für dieses, ja, respektable Resultat! (4/5)
Band 12 – „Der Chaopressor“: Da ist es auch schon, das letzte Heft für diese Mini-Serie. Obwohl, „schon“? Ich muss sagen, dass die zweite SOL-Serie sich ganz anders entwickelt hat, als ich es zuerst erhofft und später vermutet hatte. Ich kann das schwer an etwas Bestimmtem festmachen, zumal mir die überwiegende Zahl der zwölf Romane ja durchaus gefallen hat. Insbesondere im letzten Drittel des Roman-Dutzend geriet die Story für mich aber irgendwie aus den Fugen, wurde mir einfach etwas zu groß. Tausende Traitanks gegen tausende Kosmokratenschiffe, Superintelligenz gegen Superintelligenz… Ich hätte es vielleicht gern ein wenig „bodenständiger“ gehabt. Nichts desto trotz ist das von Kai Hirdt verfasste Staffelfinale sehr gut geworden: eine tolle, dynamische Raumschlacht, ein gutes Zusammenführen von Figuren bzw. Schilderung deren Ende. Nur von der SOL muss man sich erstaunlich abrupt verabschieden, damit noch Platz für Perrys weiteres Schicksal bleibt. Ein gelungener Abschluss einer Mini-Serie, die wieder einmal nicht vollständig meinen Nerv getroffen hat, aber – wie schon die erste „Mission SOL“-Serie – mir immer noch viel Spaß gemacht hat. Bis zur nächsten Dutzend, das im März 2021 starten soll, dann unter der Fuchtel des geschätzten Kollegen Michael Marcus Thurner! (4/5)
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